Still aus der Animation THE OTHER SIDE HAS. Panzer, Bomber und Raketen umkreisen den Erdball, endlos, wie in einer gewaltigen Kriegsmaschine. In dunklen, SW-Tonwerten und mit der durchlaufenden, handschriftlichen Liste von Kriegsereignissen im Hintergrund, ergibt sich eine apokalyptische Bildwirkung.
Standbild aus der Animation ‘THE OTHER SIDE HAS …’ / 2022

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© 2022 by Heinz Hermann Maria Hoppe
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Unendliche Wiedergeburt des Wahnsinns : : : Animation/Projektion


‘The Other Side Has …’ : : :
Animation


‘THE OTHER SIDE HAS …’ / Vertonte Animation/Projektion aus der Serie ‘Infinite Rebirth of Madness’ / 2022 / Spielzeit: 00:22, Endlosschleife / UHD, 3.840 Pixel (B) ∙ 2.160 Pixel (H).

Standbild aus der Animation. Der Bildausschnitt zeigt die kreisenden Bomber und die eingeblendete Typografie ‘The other side has …’.
Standbild aus der Animation ‘THE OTHER SIDE HAS …’

Standbild aus der Animation. Der Bildausschnitt zeigt die kreisenden Mark V-Panzer und die eingeblendete Typografie ‘It was right …’.
Standbild aus der Animation ‘THE OTHER SIDE HAS …’

Standbild aus der Animation. Der Bildausschnitt zeigt die kreisenden Mark V-Panzer, die direkt auf den Betrachter zugefahren kommen.
Standbild aus der Animation ‘THE OTHER SIDE HAS …’

Standbild aus der Animation. Der Bildausschnitt zeigt Bomber, die auf den Betrachter zufliegen, sowie die eingeblendete Typografie ‘Our answer will be …’.
Standbild aus der Animation ‘THE OTHER SIDE HAS …’

Standbild aus der Animation. Der Bildausschnitt zeigt Bomber, die auf den Betrachter zufliegen, sowie die eingeblendete Typografie ‘In our history …’.
Standbild aus der Animation ‘THE OTHER SIDE HAS …’

Der Bildausschnitt zeigt atomare Interkontinentalraketen im Anschnitt.
Standbild aus der Animation ‘THE OTHER SIDE HAS …’

Kommentar
Autor: Heinz Hermann Maria Hoppe

Die weltweiten Kämpfe sind ein Auf und Ab der Gewalt in neuen Konstellationen, sie nehmen aber nicht ab*. Drohen, aufrüsten, bekämpfen und verhandeln laufen nach wiederkehrenden Mustern ab, auch wenn sich die eigentlichen Kriegstreiber vermehrt hinter Schatten- und Stellvertreter-Kriegen verstecken.

Die Armeen kämpfen weiter, die Friedensforscher studieren weiter, die Politiker debattieren weiter, die Staatenlenker fordern weiter und die Zivilbevölkerungen leiden weiter. Aber die gesamte ›zivilisierte Welt‹ hat offensichtlich noch immer keinen Plan, keine wirksamen Mittel und keine Wege für ein dauerhaft friedliches Miteinander gefunden. Auch die Bekundungen wiederholen sich phrasenhaft: »Die andere Seite hat …«, »Unsere Antwort wird angemessen sein …«, »Wir werden niemals …«, »Unsere Werte verbieten es …«, »Die Geschichte hat gezeigt …«, »Wir verurteilen zutiefst …« und am Ende: »Unsere Gedanken sind bei …«.

Propaganda arbeitet auch mit Phrasen. Kriegsfakten werden, wie der Feind, so lange zermalmt, bis sie in die Massengräber der Lügen und auf die Sockel der Machtpläne passen. Für die physische Vernichtung des Gegners muss zuerst ein Feindbild her. Dann lässt sich die ›Ordnung‹ des Kontrahenten leichter zersetzen.

›Paranoia‹ heißt die Krankheit für die Planung zur Auslöschung von anderem Gedanken- und Kulturgut. Nur selbstsüchtiger Wahn kann das ›Pulverisieren von Zivilisten‹ planen, das ›Neutralisieren‹ von Geschöpfen; die, wie man selbst, mit der Geburt unter Schmerzen und Entbehrungen für ein viel zu kurzes Leben auf die Welt gekommen sind. Selbsternannte ›Führer‹ finden Gefallen daran, dass der Himmel brennt und drohen mit atomaren Waffen. Warum kommen solche Figuren noch immer an die Macht und warum können sie sich dort so lange halten? Und wer kann, auf der anderen Seite der prunkvollen, repräsentativen Tische, an denen neue Deals ausgehandelt werden, überhaupt jemals auf die Idee kommen, mit Mördern und Lügnern über Ressourcen und Gewinne zu schachern? Wer könnte jemals seinen sogenannten ›Werten‹ treu bleiben, wenn unterzeichnete Verträge absehbar Makulatur sind, weil in der Vergangenheit gegebene Worte erwiesenermaßen nie einen aufrichtigen Wert besaßen? Wie können Priester ›Heilige Kriege‹ absegnen, ohne ihren Glauben zu negieren?

Die scheinbaren Wahlsiege für brandgefährliche Kandidaten sind oftmals undurchsichtig und systemimmanent. Kriege bleiben aber dennoch schwer vorhersagbar, weil die Geschichte sprunghaft, nicht linear, verläuft. Wo die Wirtschaft einbricht und wo sich Widerstände regen, sind Kampfhandlungen wahrscheinlicher.

Es ist wieder Krieg in Europa. Neben den offenen Drohungen kommen auch die technisch bedingten Fehlalarme in atomar bestückten Raketensilos, die ›Beinahe-Events‹ im Kalten Krieg, wieder in Erinnerung. Die aktuelle Lage ist brisant und könnte schnell heiß werden. Denn das unendliche Paradox der Abschreckung greift schon dann nicht mehr, wenn verhandelte Konventionen von kaltblütigen Egomanen, die nichts mehr zu verlieren haben oder die, auf Teufel komm raus, in die Geschichtsbücher wollen, einfach ignoriert werden.

Ist die Menschheit gefangen, sich bekämpfend in der endlosen Schleife der Kriege, bis zur auslöschenden, finalen Schlacht?


* Vgl. ‘The Armed Conflict Location & Event Data Project’ (ACLED). www.acleddata.com (Abgerufen: 02.08.2022, 17:44 UTC).


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